Papst über Kreuz Christi im 21. Jahrhundert

„O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch“ – in den Ausgebeuteten und Unterdrückten, in den Migranten und den wegen ihres Glaubens Verfolgten, in den Kranken und den Menschen mit Behinderung. Mit einer Kreuz-Litanei beendete Papst Franziskus den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom. Er machte deutlich, wo heute in der Welt das Kreuz Christi gegenwärtig ist. Er verurteilte Gewalt und Terrorismus. Mehrere tausend Menschen waren trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen zu der Feier gekommen. Die Texte des Kreuzswegs hat in diesem Jahr der Erzbischof von Perugia, Kardinal Gualtiero Bassetti, verfasst. Auch Bassetti holte den Kreuzweg Jesu vor 2000 Jahren ins 21. Jahrhundert mit den vielfältigen Formen des Leidens der Menschen rund um den Globus. Am Nachmittag hatte der Päpstliche Hausprediger Raniero Cantalamessa bei der Karfreitagsliturgie angemahnt, angesichts der jüngsten Ereignisse auf Rachegelüste zu verzichten. Rache sei zu einem „Mythos“ geworden, so der Kapuziner-Theologe. Die Leiden dieser Welt verdankten sich weithin dem Wunsch nach Vergeltung, „sei es in zwischenmenschlichen Beziehungen oder jenen zwischen Staaten und Völkern“. Nur Barmherzigkeit könne die Welt retten, betonte er. Ähnlich äußerten sich auch die beiden obersten Repräsentanten der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland, EKD-Ratspräsident Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx.

(Quelle: reuters)

(Quelle: reuters)

Wer trägt im 21. Jahrhundert das Kreuz?

Bassetti will aufrütteln mit seinen Texten, zum Nachdenken und zur Gewissenserforschung anregen. Er spricht zu Männern und Frauen, die aus seiner Sicht „allzu oft verirrt und verwirrt, materialistisch und götzendienerisch, arm und einsam sind. Glieder einer Gesellschaft, die sich der Sünde und der Wahrheit offenbar entledigt hat“. Der 73-jährige Kirchenmann wurde vor zwei Jahren überraschend von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt. Er ist ein Sozialbischof und vor allem der Arbeitswelt sehr verbunden. Daher verwundert nicht, dass er bei seinem Kreuzweg an den Zusammenhang von Arbeit und Würde erinnert: „Wie oft meinen Männer und Frauen keine Würde mehr zu haben, weil sie keine Arbeit haben! Wie oft sind junge Menschen gezwungen, ein Leben im Prekariat zu führen, und verlieren die Hoffnung auf die Zukunft!“

Bassetti nimmt viele Gruppen in den Blick, die in der heutigen Zeit leiden oder gesellschaftlich ausgegrenzt sind: Menschen mit Behinderung, alte und kranke Menschen, „die in ihrer Würde nicht geachtet werden“, Frauen und Kinder, die Opfer von Ausbeutung und Gewalt sind. Es geht um die, „die aus vielen Gründen am Boden liegen: persönliche Sünden, gescheiterte Ehen, Einsamkeit, Verlust der Arbeit, familiäre Dramen, Angst um die Zukunft“. Er erinnert an „die in den Vernichtungslagern umgebrachten Juden“ und „die aus Hass gegen den Glauben getöten Christen“ sowie „die Opfer jeglicher Verfolgung“. „Die Märtyrer des 21. Jahrhunderts sind die wahren Apostel der gegenwärtigen Welt“, so Bassetti. Das Thema Migration zieht sich durch mehrere Stationen. „Wir haben Angst vor dem Anderen, dem Fremden, dem Migranten“, schreibt er in einem Gebet zur ersten Station des Kreuzwegs, an der an die Verurteilung Jesu zum Tode erinnert wird. In Analogie zum Schweißtuch der Veronika schreibt er in der Meditation zur sechsten Station: „Wie können wir nicht das Gesicht des Herrn sehen in den Gesichtern von Millionen von Vertriebenen, Flüchtlingen und Evakuierten, die verzweifelt vor dem Schrecken der Kriege, der Verfolgungen und der Diktaturen fliehen?“

„O Kreuz Christi“ – Abschlussgebet von Papst Franziskus

Da es den Text noch nicht auf der Seite des Vatikans gibt, ausnahmsweise hier der komplette Text:

O Kreuz Christi, Symbol der göttlichen Liebe und der menschlichen Ungerechtigkeit, Ikone des höchsten Opfers aus Liebe und des größten Egoismus aus Stolz, Werkzeug des Todes und Weg der Auferstehung, Zeichen des Gehorsams und Sinnbild des Verrats, Galgen der Verfolgung und Banner des Sieges.

O Kreuz Christi, auch heute noch sehen wir dich aufgerichtet in unseren Schwestern und Brüdern, die getötet werden, lebendig verbrannt werden, denen die Kehlen durchgeschnitten werden und die geköpft werden mit barbarischen Schwertern und mit dem feigen Stillschweigen.

O Kreuz Christi, auch heute noch sehen wir dich in den Gesichtern der Kinder, der Frauen und der Menschen, die erschöpft und verängstigt vor den Kriegen und der Gewalt fliehen und oft nur den Tod finden oder viele wie Pilatus mit gewaschenen Händen antreffen.

O Kreuz Christi, auch heute noch sehen wir dich in denen, die Lehrer des Buchstabens und nicht des Geistes sind, des Todes und nicht des Lebens, die Strafe und Tod androhen und den Gerechten verurteilen, anstatt die Barmherzigkeit und das Leben zu lehren.

O Kreuz Christi, auch heute noch sehen wir dich in den untreuen Dienern, die sogar die Unschuldigen ihrer Würde berauben, anstatt die eigenen eitlen Ambitionen abzulegen.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den versteinerten Herzen derer, die bequem über die anderen urteilen, Herzen, die bereit sind, sie sogar zur Steinigung zu verurteilen, ohne die eigenen Fehler und Sünden zu bemerken.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Fundamentalismen und im Terrorismus von Anhängern mancher Religionen, die den Namen Gottes schänden und ihn dazu benutzen, ihre unerhörte Gewalt zu rechtfertigen.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in denen, die dich aus den öffentlichen Räumen entfernen und aus dem öffentlichen Leben ausschließen wollen im Namen eines gewissen laizistischen heidnischen Denkens oder sogar im Namen der Gleichheit, die du selbst uns gelehrt hast.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Mächtigen und in den Waffenhändlern, die den Glutofen der Kriege mit dem unschuldigen Blut der Brüder und Schwestern beschicken.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Verrätern, die für dreißig Silberstücke jedermann dem Tod ausliefern.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Räubern und in den Korrupten, die sich dem elenden Markt der Unmoral verkaufen, anstatt das Gemeinwohl und die Ethik zu bewahren.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Narren, die Lager für vergängliche Schätze bauen, während sie Lazarus vor ihren Türen den Hungertod sterben lassen.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Zerstörern unseres „gemeinsamen Hauses“, die aus Egoismus die Zukunft der kommenden Generationen vernichten.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Alten, die von ihren Angehörigen verlassen wurden, in den Menschen mit Behinderung und in den Kindern, die unterernährt sind und von unserer egoistischen und heuchlerischen Gesellschaft ausgesondert werden.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch auf dem Mittelmeer und in der Ägäis, die zu einem unersättlichen Friedhof geworden sind, ein Bild unseres abgestumpften und betäubten Gewissens.

O Kreuz Christi, Bild der Liebe ohne Ende und Weg der Auferstehung, wir sehen dich auch heute noch in den guten und gerechten Menschen, die das Gute tun, ohne den Beifall oder die Bewunderung durch andere zu suchen.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den treuen und demütigen Dienern, die das Dunkel unseres Lebens erleuchten, so wie Kerzen, die sich selbstlos verzehren, um den Geringsten Licht für ihr Dasein zu schenken.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Gesichtern der Ordensschwestern und der Personen geweihten Lebens – die guten Samariter – die alles aufgeben, um still im Geist des Evangeliums die Wunden der Armut und der Ungerechtigkeit zu verbinden.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Barmherzigen, die in der Barmherzigkeit den höchsten Ausdruck der Gerechtigkeit und des Glaubens finden.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den einfachen Menschen, die fröhlich ihren Glauben im Alltag und in der kindlichen Befolgung der Gebote leben.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Reumütigen, die aus dem tiefen Elend ihrer Sünden herausschreien: Herr, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Seligen und Heiligen, welche durch die dunkle Nacht des Glaubens zu gehen vermögen, ohne das Vertrauen in Gott zu verlieren und ohne vorzugeben, sein geheimnisvolles Schweigen zu begreifen.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Familien, in denen treu und fruchtbar die eheliche Berufung gelebt wird.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Ehrenamtlichen, die großzügig den Bedürftigen und Heimgesuchten zu Hilfe kommen.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den um ihres Glaubens willen Verfolgten, die in ihrem Leiden weiter ein authentisches Zeugnis für Christus und das Evangelium geben.

O Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in denen, die Träume haben, die mit dem Herzen eines Kindes leben und jeden Tag dafür arbeiten, dass die Welt besser, menschlicher und gerechter wird. In dir, du heiliges Kreuz, sehen wir Gott, der bis zur Vollendung liebt, und sehen wir den Hass, der sich als Herr aufspielt und Herz und Geist derer blind macht, die dem Licht die Finsternis vorziehen.

O Kreuz Christi, du Arche des Noach, welche die Menschheit vor der Sintflut der Sünde gerettet hat, rette uns vor dem Übel und vor dem Bösen! O Thron Davids und Siegel des göttlichen und ewigen Bundes, wecke uns auf angesichts der Verlockungen der Eitelkeit! O Liebesschrei, entfache in uns das Verlangen nach Gott, nach dem Guten und nach dem Licht.

O Kreuz Christi, lehre uns, dass der Aufgang der Sonne stärker ist als die Dunkelheit der Nacht.

O Kreuz Christi, lehre uns, dass der scheinbare Sieg des Bösen sich vor dem leeren Grab verflüchtigt, vor der Gewissheit der Auferstehung und der Liebe Gottes, die nichts zu besiegen, zu verdunkeln oder abzuschwächen vermag. Amen!

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

28 Kommentare

  • Wanda
    26.03.2016, 16:07 Uhr.

    Du meine Güte: vieles von dem, was im Abschlussgebet des Franziskus beklagt und angeklagt wird, hat die Kirche selbst in unglaublichem Masse und Exzess begangen bzw. wird immer noch von ihren Repräsentanten verübt und unter den Tisch gekehrt.
    Nur wenn sich die Kirche endlich entschliesst, ihre eigene Vergangenheit ehrlich und ohne Rücksicht aufzuarbeiten, könnte man eine derartige Litanei (und überhebliche Mahnung an Andere) ernst nehmen. Ansonsten bleibt sie wie sie sich liest: ziemlich schwülstig…

  • Silberdistel
    26.03.2016, 18:14 Uhr.

    „…den Armen wird das Evangelium gepredigt“ war Jesus Antwort auf die Frage des gefangen genommenen Täufers Johannes, ob Er es ist der da kommen soll, oder ob man auf einen anderen warten soll (Sinngemäß aus Lukas 7, 20-22).

  • Schindelin
    26.03.2016, 18:41 Uhr.

    Warum wurde am karfreitag der eindrückliche Kreuzweg im ZDF nicht gesendet; in allen öffentlich Rechtlichen (außer im Bayrischen Fernsehen) vor allem Krimis als Wertevermittlung unserer europäischen Werte?

  • Silvia
    28.03.2016, 12:57 Uhr.

    Ich möchte mal eine grundsätzliche Frage stellen:

    Kürzlich wurden wir Blogger hier darauf hingewiesen, dass wir ausschließlich sachbezogen und ohne uns persönlich anzusprechen – weder lobend noch kritisierend – diskutieren sollen.

    Trotzdem werden hier wieder Lobhuddeleien, persönliche Sympathiebekundungen von Bloggern an Bloggern und – bestenfalls schelcht kaschierte – Kritik, Äußerungen persönlichen tiefsten Beleidigt seins wegen sachlicher Feststellungen, veröffentlicht.

    Gibt es dafür eine vernünftige Erklärung?

    Ich hatte wirklich auf mehr Sachlichkeit gehofft!

    Es fällt mir auch auf, dass sich einige Mitblogger, die nicht so stromlinienförmig der öffentlich verordneten Meinung angepasst sind, nicht mehr zur Wort melden.

    Ist das wirklich im Sinne der Verantwortlichen?

    Ich meine, wir sind hier beim ZDF und nicht bei Radio Vatikan, wo man solche Zustände gerade noch tolerieren kann und dann eben aussteigt.

    • Jürgen Erbacher
      Jürgen Erbacher
      29.03.2016, 9:52 Uhr.

      Es ist nicht immer einfach, die Beiträge zu bewerten. Am Ende sind diese Entscheidungen immer subjektiv. Davon haben alle (!) Schreiberinnen und Schreiber hier bereits in dem Sinne profitiert, dass Kommentare freigeschaltet wurden, die grenzwertig waren.

      • Wanda
        29.03.2016, 19:21 Uhr.

        wirklich ?

    • bernardo
      29.03.2016, 15:00 Uhr.

      Liebe Silvia,

      ich hoffe, Sie hatten ein schönes Osterfest. Was die „Zensur“ angeht, so kann auch ich manches nicht so richtig nachvollziehen, allerdings üben Herr Erbacher und Frau Pilters die nach meinem Dafürhalten moderat aus.

      Ich überlege, ob ich Orthodoxer werden, so wenig gefällt mir diese Kirche und vor allem ihre Bischöfe. Am Karsamstag ist ein Salesianer im Jemen von Djihadisten (wahrscheinlich eher Al-Kaida als ISIS nahestehend) gekreuzigt worden. Was hat man von den Bischöfen dazu gehört, was in den Mainstream-Medien des deutschen Katholizismus dazu gelesen? Erzbischof Becker aus Paderborn fiel zu Ostern nicht viel mehr ein, als Christen vor der Wahl der AfD zu warnen. Bei der EKD sieht es noch schlimmer aus: Hier trauert Bedford-Strohm um jeden getöteten „IS-Kämpfer“, und Margot Käßmann will den Fanatikern, die sich nicht scheuen, Bomben in der Nähe von Kindergärten zu platzieren, mit „Liebe“ begegnen. Rache mag für einen Christen unangemessen sein, die Verwechselung von Barmherzigkeit mit Dummheit ist es allerdings auch.

      Ich gebe es hier zu, auch wenn es jetzt bestimmt Kritik hagelt: Wäre ich Amerikaner, würde ich für Donald Trump stimmen, den Kandidaten, dem der Papst das Christsein absprach. Mir ist ein mehrfach geschiedener, gelegentlich den Mund zu voll nehmender Typ, der „plain talking“ betreibt, lieber als die – entschuldigen Sie die Wortwahl, lieber Herr Erbacher – rumsülzenden EKD- und DBK-Verantwortlichen.

      • Jürgen Erbacher
        Jürgen Erbacher
        31.03.2016, 9:07 Uhr.

        Bisher liegen keine gesicherten Informationen vor, dass Pater Uzhunnali am Karfreitag gekreuzigt wurde. der für den Jemen zuständige katholische Bischof Paul Hinder sagte am Ostersonntag. Es gebe Grund zur Annahme, dass er noch am Leben sei. Seitdem gibt es keine neuen Informationen.

      • Silvia
        31.03.2016, 11:53 Uhr.

        bernardo
        29.03.2016, 15:00 Uhr

        Lieber bernardo, ich kann Sie sehr gut verstehen. Es besteht Hoffnung, dass der Priester noch lebt. Aber die ausbleibenden Reaktionen von DBK und EKD zu der, zumindest geplanten, Kreuzigung, lassen auch mich an unseren beiden großen Amtskirchen verzweifeln, zumindest sind Sie aus meiner Sicht sogar ein Verrat an Jesus Christus persönlich.

        Mein Ostern war, bedingt durch gesundheitliche Probleme, durchwachsen.

        An Karfreitag hatte ich Lektorendienst und an Ostersonntagabend im Vespergottesdienst auch, das erste Mal nach über drei Monaten Zwangspause, bedingt durch eine große OP und noch immer nicht ganz abgeschlossener Rekonvaleszenz.

        Bei mir geht die Fastenzeit dieses Mal seit 18. Dezember und ist noch immer nicht ganz vorbei.

        • bernardo
          31.03.2016, 23:44 Uhr.

          Tut mir leid, das zu hören, Silvia. Ihnen alles Gute und vor allem Gesundheit und Kraft.

          Ansonsten Zustimmung: Wenn ich katholische Pfarrer in Talkshows reden höre, man müsse im Hinblick auf die Integration von über einer Million Migranten Waffeln backen, dann weiß ich nicht mehr, wie es um diese Kirche bestellt ist.

          • chrisma
            01.04.2016, 12:27 Uhr.

            Lieber Bernado, ich empfehle Ihnen ein Video von Herrn Böhmermann, lief zuerst auf ZDF Neo…….gemessen an der europäischen Gesamtbevölkerung beträgt der Anteil an Flüchtlingen 0,3 %. Es hält sich also in Grenzen. Viel Freude mit Herrn Böhmermann

      • chrisma
        31.03.2016, 19:12 Uhr.

        @ Bernado, für die Ostergrüße danke ich. Trump ist leider nicht ganz so ungefährlich wie Sie es gern haben möchten. Zusammen mit Putin würde er in Falle (was der Himmel verhüten möge ) seines Wahlsieges die Hand auf den roten Buzzer (Atomwaffen) legen können. Nein das will ich nicht und ich möchte auch nicht mit dem Gedanken spielen. Ich habe sechs kleine Enkelkinder und die sollen aufwachsen können. Unsere Welt ist widersprüchlich und gerade im Moment bestimmt kein schöner Ort, aber all den Hass können Christen mit Jesus begegnen. Natürlich versuchen auch in diesem Blog Christen Jesus für Hassthesen zu missbrauchen, aber das gibt das Neue Testament nicht her….. „Vater vergibt ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“ spricht Jesus im Todeskampf am Kreuz. Tun wir es ihm gleich und beten für die die nicht wissen was sie tun

        • chrisma
          01.04.2016, 6:51 Uhr.

          Noch etwas geht mir durch die Kopf: Barmherzigkeit oder besser Nächstenliebe so wie Jesus sie uns lehrt, wird sehr oft für Dummheit oder Naivität gehalten. Dabei sind sie doch die größeren Tugenden als Gegenwehr, Verachtung, Strafe und Rache. Gerade vor den Karfreitagsbitten die weiter oben veröffentlicht sind und die ihr ganz eigene barmherzige Stärke beinhalten, sollten wir Menschen die für ihre Feinde beten nicht für dumm erklären. Nix für ungut aber das musste mal gesagt werden….

          • Wanda
            01.04.2016, 20:36 Uhr.

            Chrisma 6:51
            – Sie vergessen den strafenden und rachsüchtigen Gott, der sich ja nun auch durch die im Christentum anerkannten Propheten kundtat, sogar mit Einzelanweisungen, wie in den eroberten Gebieten Palästinas mit dem Gegner, dessen Frauen und Kindern greuelmässig*) umzugehen sei (5. Buch Moses oder auch Deuteronomium 13, 12 ff. 20.).
            Und da es sich bei allen 3 abraham. Bruder-Religionen (Juden, Muslims und Christen) um Offenbarungsreligionen handelt, d.h. Gott persönlich gab über seine auserwählten Mittler die Befehle, wer wollte daran zweifeln ?
            – Selbst in der Neuzeit pflegte die christliche Kirche diesbzüglich das Rache- und Strafprinzip des AT:
            So liess die Hl. Inquisition 1568 auf Initiative Philipp II. das gesamte(!) calvinistisch gewordenen Volk der Niederländer zum Tode verurteilen.
            Und Papst Pius V., der die Tötung der italienischen Ketzer leitete, schrieb 1569 an Katharina von Medici „nur die völlige Ausrottung (der Hugenotten) kann dem edlen Königreich Frankreich die alte Kultur wiedergeben“. Der Kopf des Hugenottenführers Coligny wurde dann auch per Sonderboten dem Papst überbracht und in Rom mit Jubelgottesdiensten, Feiermessen und Prunkprozessionen gefeiert…
            *) da hätte sogar der IS noch etwas lernen können…

      • papessa
        31.03.2016, 20:37 Uhr.

        Lieber bernardo, Mir geht es wie Ihnen. Ich komme mit dieser Kirche nicht mehr klar. So viele Bereiche dieser Kirche sind dermaßen zweifelhaft geworden mit ihren ganzen vertuschten, geleugneten und nicht aufgearbeiteten Skandalen, dass ich für mich den Entschluss gefasst habe, in die innere Emigration zu gehen. Beten und zu Christus stehen. Mehr kann ich im Moment nicht machen.
        Donald Trump ist aber unter keinen Umständen eine Wahlmöglichkeit. Ich sehe in manchen Beobachtungen zur Lage der USA und den Begründungen, warum dieser Mann so erfolgreich ist, erschreckende Parallelen zur historischen Betrachtung des aufkommenden Nationalsozialismus und des Erfolgs von Adolf Hitler in den 20er Jahren. Deswegen können solche Elemente wie Trump in den USA und die AfD hier in Deutschland keine echten Wahlalternativen sein, weil sie nicht das Gute, Christliche im Menschen sehen, sondern hier Hass, der aus Angst geboren und genährt wird, schüren. Ob IS, NS, oder Trump, solche Bewegungen können und wollen nicht dazu beitragen, dass es friedlicher auf Erden im Sinne Christi wird. Lassen Sie sich bitte nicht in Ihrer Verzweiflung von der falschen Seite einfangen! Diese Leute leugnen, verhöhnen und verachten Christus, der sagte, was ihr dem Geringsten unter Euch getan habt, das habt ihr mir getan.
        Ich wünsche Ihnen Standhaftigkeit und Gottvertrauen.

      • Wanda
        31.03.2016, 23:28 Uhr.

        Titelzeile in der heutigen WELT „Kässmans Pazifismus ist vor allem eines – nicht christlich“

  • chrisma
    29.03.2016, 15:02 Uhr.

    Welche Beiträge freigeschaltet werden entscheidet der Blogleiter und sonst niemand. Da müssen wir alle mit leben. Freuen wir uns, dass wir die Möglichkeit haben uns zu äußern. Lassen wir den Blog von Radio Vatikan dort und Papstgeflüster beim ZDF.
    Für Ihre Arbeit Herr Erbacher danke ich.

  • Silvia
    01.04.2016, 12:17 Uhr.

    chrisma
    01.04.2016, 6:51 Uhr.

    Das Thema „Feindesliebe“ im aktuellen Kontext beschäftigt mich mehr, als Sie sich wahrscheinlich vorstellen können.

    Für seine Feinde zu beten, ist urchristlich. Dennoch darf sich eine angegriffene Nation auch whren.

    Angegriffen vom IS werden nicht nur die Länder, in denen er sein Kalifat ausgerufen hat, sondern in Form der Terrorattentate auch Europa.

    • Silvia
      01.04.2016, 19:27 Uhr.

      P.S.: Ich verstehe durchaus das Anliegen von Frau Kässmann, nur sollte man Folgendes unterscheiden:

      Als Christen dürfen und sollen wir sogar für unsere Feinde beten. Aber Politiker tragen die Verantwortung für die Sicherheit ihrer Bürger und ich finde es nicht christlich, vor lauter Feindesliebe ganze Nationen erheblich zu gefährden.

      Wir müssen uns gegen die Terroristen verteidigen und es wäre in diesem Zusammenhang auch nur verantwortungsvoll, genauer hinzuschauen, wen wir bei uns aufnehmen.

      Wozu Frau Kässmann aufruft, das ist Passivität angesichts einer aktuellen Bedrohung und das ist nicht christlich.

      Die Bürger Europas haben ein Recht darauf, von ihren Politikern vor Mord und Todschlag geschützt zu werden.

      Und die Werte Europas, die uns ein Maximum an persönlicher Freiheit bisher ermöglicht haben, gilt es zu erhalten.

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