Zwei neue Weihbischöfe für Deutschland
Mainz und Paderborn haben heute je einen neuen Weihbischof bekommen. Papst Franziskus ernannte den Benediktiner Dominicus Meier zum Weihbischof im Erzbistum Paderborn, Udo Bentz zum Weihbischof im Bistum Mainz. Zugleich nahm der Papst den Rücktritt des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe an. Seine Aufgabe als Apostolischer Administrator im Bistum Limburg übt Grothe aber weiter aus. Meier war von 2001 bis 2013 Abt in der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede. Seit seinem Ausscheiden aus dem Amt dort war er Offizial im Erzbistum Paderborn. Udo Bentz war zuletzt Leiter des Priesterseminars in Mainz und Vorsitzender der deutschen Regentenkonferenz.
Bentz für Mainz
Kardinal Karl Lehmann konnte mit Udo Bentz seinen Wunschkandidaten als Weihbischof durchsetzen. Von 1998 bis 2002 war der heute 48-Jährige Sekretär des Bischofs von Mainz. Lehmann förderte Bentz stets, schickte ihn nach Freiburg zu seinem ehemaligen Assisten Albert Raffelt und seinem theologischen Weggefährten Peter Walter, zur Promotion über Karl Rahner. 2007 machte er Bentz zum Regens des Mainzer Priesterseminars. Lautlos machte er dort seine Arbeit in einer nicht einfachen Zeit. Im Zuge der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ab 2010 kam auch die Priesterausbildung ins Visier der Medien und intern auf den Prüfstand.
Die Ernennung in Mainz war notwendig geworden, nachdem Ulrich Neymeyr im September 2014 zum Bischof von Erfurt ernannt worden war und es damit im Bistum Mainz keinen Weihbischof mehr gab. Im nächsten Jahr an Pfingstmontag, 16. Mai wird Lehmann 80 Jahre alt und muss von seinem Amt als Diözesanbischof zurücktreten. Damit das Bistum in der Übergangszeit nicht ohne Bischof bleibt, hatte Lehmann in Rom um einen Nachfolger für Neymeyr gebeten. Udo Bentz könnte sich der Mainzer Kardinal sicher auch gut als seinen Nachfolger auf dem Bischofsstuhl in Mainz vorstellen. Doch bis zu dieser Entscheidung, die frühestens Anfang 2017 anstehen dürfte, fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Bentz hatte auch neben seiner Promotion immer wieder in Gemeinden in der Pastoral mitgearbeitet. Der Deutschen Bischofskonferenz tut es sicherlich gut, dass mit Bentz wieder einmal ein Dogmatiker in ihre Reihen berufen wurde. Mit dem Ausscheiden Lehmanns im nächsten Jahr entsteht hier eine große Lücke.
Meier für Paderborn
Im Erzbistum Paderborn gibt es einen nahtlosen Übergang von Grothe zu Meier. Der ist nun einer von drei Weihbischöfen im Erzbistum. In der Deutschen Bischofskonferenz ist der 56-Jährige neben Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke nun der zweite Benediktiner und zusammen mit dem Salesianer und Passauer Bischof Stefan Oster der dritte Ordensmann unter knapp 70 Bischöfen. Altabt Meier ist von Haus aus Kirchenrechtler und leitete bisher das Diözesangericht in Paderborn. 12 Jahre war er Abt des Benediktinerklosters Königsmünster in Meschede. Seine Ernennung kommt überraschend. Wurden doch in den vergangenen Monaten immer wieder der langjährige Leiter des Paderborner Priesterseminars und jetzige Chef des Sozialinstituts Kommende in Dortmund, Peter Klasvogt, sowie der Leiter Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach, Peter Schallenberg, als Kandidaten gehandelt. Beide sind Priester des Erzbistums Paderborn. Gerade im Pontifikat von Papst Franziskus hätte der Bischofskonferenz ein weiterer Sozialethiker sicher gut getan.
Grothe für Limburg
Für Weihbischof Manfred Grothe bleibt nach seiner endgültigen Emeritierung in Paderborn seine Aufgabe als Apostolischer Administrator in Limburg. Diese Aufgabe nimmt er seit Ende März 2014 wahr. Es ist davon auszugehen, dass im Herbst die Suche nach einem Nachfolger für Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beginnen wird, so dass Grothe seinen Job an der Lahn noch einige Monate wird machen müssen. Die Aufgabe wird keine leichte sein für den Nuntius, Erzbischof Nikola Eterović. Zwar kommt der Prozess der Aufarbeitung im Bistum Limburg voran, die Wogen glätten sich. Doch braucht das Bistum eindreiviertel Jahre nach dem Rückzug von Bischof Tebartz-van Elst aus dem aktiven Geschäft in Limburg* schnellstens eine Perspektive in die Zukunft. Und die kann letztendlich nur ein neuer Bischof bieten.
* Am 23. Oktober 2013 erklärte der Vatikan, dass Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst seinen bischöflichen Dienst gegenwärtig nicht ausüben könne. Damit war das Bistum praktisch verwaist. Am 24. März 2014 wurde dann Weihbischof Manfred Grothe vom Vatikan als Apostolischer Administrator eingesetzt.