Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst in Afrika: Schluss mit Gewalt, Hass und Ausbeutung

Zum Auftakt seines Besuchs in der Demokratischen Republik Kongo hat Papst Franziskus am Dienstag den Kongolesen einerseits Mut gemacht, ihr Land aufzubauen, zugleich mahnte er, Gewalt, Hass und Partikularinteressen müssten ein Ende haben. Scharf kritisierte er die Ausbeutung Afrikas durch andere Länder. „Nach dem politischen Kolonialismus hat sich nämlich ein ebenso versklavender ‚wirtschaftlicher Kolonialismus‘ entfesselt“, erklärte das Kirchenoberhaupt beim Treffen mit Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft und Diplomatischem Korps. Bis Freitag ist Papst Franziskus in Kinshasa, danach besucht er auf seiner 40. Auslandsreise den Südsudan. Beide Länder sind durch jahrelange Konflikte, große Armut und Flüchtlingsbewegungen gezeichnet. Der Pontifex will Brücken bauen und einen Beitrag zu Versöhnung leisten.

Papst Franziskus mit Präsident Felix Tshisekedi beim politischen Auftakt der Reise. (Quelle: Erbacher)

Weiterlesen …

Synodaler Weg in der Sackgasse?

Deutlicher hätte das Stoppschild nicht ausfallen können. Mit Verweis auf den Primat des Papstes untersagt der Vatikan den deutschen Bischöfen die Umsetzung eines der zentralen Beschlüsse des Synodalen Wegs: die Einrichtung des Synodalen Rats. Der Brief, in dem Rom sein Nein formuliert, und die Reaktion des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz darauf zeigen einmal mehr, dass man sich beiderseits der Alpen nicht richtig versteht oder verstehen will, dass in den vergangenen Jahren zu wenig kommuniziert wurde und dass eine Pause bei den Beschlüssen des Synodalen Wegs in Deutschland am Ende vielleicht hilfreich für die Reformanliegen hätte sein können. Denn in Rom sieht man in dem Drängen der deutschen Reformer eine Gefahr für den weltweiten synodalen Prozess und versucht deshalb noch vor der kontinentalen Versammlung Anfang Februar in Prag ein klares Signal zu senden.

Beim Gottesdienst am Sonntag im Petersdom rief Franziskus zur Einheit in der Kirche auf. Den Synodalen Weg in Deutschland sehen er und seine engsten Mitarbeiter auf Abwegen unterwegs. (Quelle: reuters)

Weiterlesen …

Abschied von Benedikt XVI.

Die Welt hat Abschied genommen von Benedikt XVI. Sein Nachfolger Franziskus feierte am Morgen das Requiem auf dem Petersplatz in Rom; anschließend wurde der emeritierte Papst in den Grotten des Petersdoms beigesetzt. Die deutsche Staatsspitze war komplett vertreten, die deutschen Bischöfe hingegen machten sich eher rar. Nach offiziellen Vatikanangaben nahmen rund 50.000 Menschen an dem Gottesdienst teil. Franziskus hielt sich in seiner Predigt zurück mit einer Bewertung seines Vorgängers. Das Rogito, die Urkunde zum Pontifikat Benedikts XVI., die als Grabbeigabe im Sarg mit verschlossen wurde, dürfte für Diskussionen sorgen. Dort wird er als „Theologe von anerkannter Autorität“ bezeichnet und ihm ein entschlossener Kampf gegen die Verbrechen des Missbrauchs durch Kleriker bescheinigt.

Franziskus leitete das Requiem für seinen verstorbenen Vorgänger. (Quelle: VaticanMedia)

Weiterlesen …

Rücktritt completed

2013 war ein historischer Moment, als erstmals seit 700 Jahren wieder ein Papst zurückgetreten ist. Die Tage jetzt sind aber nicht weniger historisch. Denn erst mit dem Tod des Zurückgetretenen lässt sich bewerten, ob das Projekt „Papstrücktritt“ wirklich gelungen ist. Die aktuelle Situation ist ähnlich heikel wie 2013. Das lässt sich nicht zuletzt daran erkennen, wie tastend sich der Vatikan vorwärtsbewegt. Viele Informationen über das Prozedere gibt es nur scheibchenweise. Einerseits muss der Tatsache Tribut gezollt werden, dass Joseph Ratzinger Papst war, andererseits muss der Unterschied deutlich werden, dass nicht der amtierende Pontifex verstorben ist, es keine Sedisvakanz gibt. Hinter den Kulissen wird im Vatikan hart gerungen um den richtigen Weg. Während beim Rücktritt vieles noch in Benedikts Hand lag, müssen jetzt andere entscheiden, wo es lang geht.

Rund 65.000 Menschen haben laut Polizei am ersten Tag persönlich Abschied von Benedikt XVI. genommen. (Foto: VaticanMedia)

Weiterlesen …

Benedikt XVI.: Lasst Euch nicht verwirren!

„Steht fest im Glauben! Lasst euch nicht verwirren!“ Das ist die letzte Botschaft Benedikts XVI. an die Katholiken weltweit. Der Vatikan veröffentlichte am Abend des Todestags das Geistliche Testament Joseph Ratzingers. Neben dem Dank an Gott, die Eltern und Weggefährten nimmt die Warnung, sich nicht durch vermeintliche Gewissheiten der Natur- und Geisteswissenschaften verwirren zu lassen breiten Raum ein. „Ich habe von weitem die Wandlungen der Naturwissenschaft miterlebt und sehen können, wie scheinbare Gewissheiten gegen den Glauben dahinschmolzen, sich nicht als Wissenschaft, sondern als nur scheinbar der Wissenschaft zugehörige philosophische Interpretationen erwiesen.“ Glaube und Vernunft, wie verhalten sie sich zueinander und wie kann der Mensch Gewissheit finden als Fundament seines Glaubens? Diese Frage beschäftigte Joseph Ratzinger zeitlebens. Er sah die Antwort in einem Glauben mit klarem katholischem Profil, in der Rückbindung an die Tradition. Damit eckte er bei vielen an.

Der Vatikan veröffentlichte am Sonntag Fotos von Benedikt XVI., aufgebahrt in der Kapelle des Klosters Mater ecclesiae in den Vatikanischen Gärten. Dort lebte er seit seinem Rücktritt. (Quelle: VaticanMedia)

Weiterlesen …