Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Franziskus in Sri Lanka – Tag 2

Der zweite Tag des Besuchs von Papst Franziskus stand im Zeichen der Gottesdienste: am Morgen eine Messe mit über 500.000 Menschen direkt am Ufer des Indischen Ozeans, am Nachmittag ein Gebet im Marienheiligtum Madhu im Tamilengebiet im Norden Sri Lankas. Und obwohl es der Tag der Liturgien war, war Franziskus nicht weniger politisch als am Tag zuvor. „Religionsfreiheit ist ein fundamentales Menschenrecht“, rief er den in großer Zahl zum Gottesdienst am Strand erschienenen Politikern und Ministern des Landes zu. Am Nachmittag nutzte er den Besuch in Madhu, um für Aussöhnung und Frieden im Land zu beten. Am Abend besuchte Franziskus spontan einen buddhistischen Tempel. Der Justizminister kündigte unterdessen laut lokalen Medienberichten an, dass er 1.000 Gefangene vorzeitig aus der Haft entlassen wolle. In den Genuss der Amnestie aus Anlass des Papstbesuchs kämen vor allem Kleinkriminelle.

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Franziskus in Sri Lanka – Tag 1

21 Salutschüsse, ein Spalier aus 40 Elefanten, Trommelklänge, Tänze und Zehntausende am Straßenrand – das war der Empfang für Papst Franziskus in Sri Lankas Hauptstadt Colombo. Nur fünf Monate nach seiner Visite in Südkorea besucht der Pontifex erneut Asien. Erste Station seiner einwöchigen Reise ist Sri Lanka. Zum Auftakt standen Versöhnung, Wiederaufbau, Menschenrechte und der interreligiöse Dialog im Zentrum des Besuchs. Auf dem Weg von Rom nach Colombo hatte Franziskus die knapp 80 mitreisenden Journalisten begrüßt. Er dankte ihnen für ihre Arbeit; sagte aber nichts Inhaltliches zur Reise oder zu anderen aktuellen Themen. Der Montag war der Tag der politischen Rede vor den Diplomaten – des „state of the world“ aus päpstlicher Sicht.

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Papst kritisiert Kultur des Wegwerfens

Die Kultur des Wegwerfens führt zu Spannungen und Konflikten und gefährdet den Frieden. Das erklärte Papst Franziskus heute beim traditionellen Neujahrsempfang für das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps. Angesichts der zahlreichen Konflikte rund um den Globus sprach er erneut von einem „Weltkrieg in Teilen“. Er kritisierte eine Mentalität, die nicht den Menschen, sondern das Geld ins Zentrum des Handelns stellt. Am Abend bricht Franziskus zu seiner 7. Auslandsreise auf. Stationen sind Sri Lanka und die Philippinen. Es ist die zweite Asienreise innerhalb weniger Monate nach dem Besuch in Südkorea im vergangenen August.

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Papst benennt neue Kardinäle

Es gibt bald einen neuen Kardinal aus Deutschland. Papst Franziskus nimmt den Vatikandiplomat Erzbischof Karl-Josef Rauber am 14. Februar zusammen mit 19 weiteren Bischöfen ins Kardinalskollegium auf. Rauber ist bereits 80 Jahre und wird damit nicht an einem künftigen Konklave teilnehmen. Insgesamt sind fünf der 20 neuen Kardinäle bereits über 80. Bei den 15 „Wahlkardinälen“ setzt Franziskus ein klares Zeichen: unter ihnen ist nur ein Kurienkardinal; nur fünf Kardinäle sind aus Europa, zehn aus den so genannten „Ländern des Südens“. Die 15 neuen Kardinäle kommen aus 14 Ländern. Wie schon bei der ersten Kardinalsernennung vor einem Jahr gingen traditionelle Kardinalssitze leer aus; dafür ernannte Franziskus erstmals Kardinäle in Tonga, Myanmar und den Kapverden.

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Papst: Zu viele Tränen zu Weihnachten

Papst Franziskus hat seine Weihnachtsbotschaft dazu genutzt, zu Frieden und Versöhnung in der Welt aufzurufen. Er kritisierte eine Haltung der Gleichgültigkeit und der Weltlichkeit vieler Männer und Frauen, deren Herzen verhärtet sein. Bereits in der Christmette hatte er fehlende Zuneigung in der Welt beklagt. In seiner Weihnachtsbotschaft forderte Franziskus mehr Schutz vor allem für Kinder. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Ausbeutung von Kindern, Abtreibung und Menschenhandel. Der Papst benannte die Krisenherde der Welt und fordert mehr Unterstützung für Flüchtlinge. Gestern Nachmittag hatte Franziskus mit Flüchtlingen in einem Flüchtlingslager im nordirakischen Erbil telefoniert und ihnen seine Solidarität versichert. Zu Weihnachten hatte er den Christen im Nahen Osten in einem eigenen Brief Mut zugesprochen.

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Papst liest Kurie die Leviten

Scharf wie nie ging Papst Franziskus heute mit der Römischen Kurie ins Gericht. Bei seiner traditionellen Weihnachtsansprache prangerte er 15 „Kurienkrankheiten“ an, darunter Karrierismus, Arroganz, Hartherzigkeit, Machtstreben und Funktionalismus. Franziskus hatte in der Vergangenheit wiederholt die römische Zentralverwaltung kritisiert. Die Punkte, die er benennt, sind ebenfalls nicht neu. Dennoch: So deutlich wie heute fiel das päpstliche „Donnerwetter“ noch nie aus. Franziskus betont, dass die Kurie ständig dazu berufen sei, sich zu verbessern. Er fordert die Kurienchefs zu einer Gewissensprüfung auf. Die deutschen Bischöfe haben unterdessen heute eine Textsammlung zur Familiensynode veröffentlicht. Darin ist unter anderem die Eingabe der Bischofskonferenz zur Sondersynode im Oktober enthalten. Die deutschen Bischöfe sehen darin eine Möglichkeit, in Einzelfällen auch wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen.

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Politischer Papst

Unter Papst Franziskus bekommt der Vatikan auf der politischen Weltbühne offenbar wieder eine größere Rolle. Nicht nur, dass Bergoglio das sozialethische Profil der katholischen Kirche schärft. Er scheint sich auch als Brückenbauer zu betätigen. Unter seiner Mithilfe nähert sich die Eiszeit zwischen Kuba und den USA dem Ende. Das Weiße Haus in Washington sowie Kubas Staatschef Raúl Castro würdigten am Abend die Vermittlerrolle des Papstes. Anfang der Woche hatte US-Außenminister John Kerry zudem im Vatikan vorgesprochen und um Hilfe bei der Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo gebeten. Und noch ein anderes US-Thema stand in dieser Woche auf der vatikanischen Tagesordnung: Gestern wurde der Abschlussbericht der Visitation der US-Frauenorden vorgestellt.

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Vatikan kündigt Konsistorium an

Der Vatikan hat heute für Mitte Februar ein Konsistorium zur Kreierung neuer Kardinäle angekündigt. Papst Franziskus will am 14./15. Februar neue Kardinäle in den Senat der Kirche aufnehmen. Wer das sein wird, dürfte im Januar bekannt gegeben werden. In den beiden Tagen davor findet ein Beratungstreffen aller Kardinäle statt. Diesem geht wiederum eine Sitzung des K9-Kardinalsrats voraus vom 9. bis 11. Februar. Das alles kündigte Vatikansprecher Federico Lombardi heute zum Abschluss der dreitägigen K9-Sitzung an. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass bei der aktuellen Sitzung der Beraterkreis des Papstes ein wenig auf der Stelle getreten ist; um nicht mit völlig leeren Händen dazustehen, kündigte Lombardi beim Briefing der Journalisten dann den Beratungsmarathon vom Februar an.

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Familiensynode: Pastorale Wende fortsetzen

Der Vatikan hat heute die Lineamenta für die Bischofssynode im Oktober 2015 vorgestellt. Es handelt sich zum großen Teil, wie bereits vom Papst selbst angekündigt, um den Abschlussbericht der Außerordentlichen Synode, die Relatio Synodi, vom Oktober dieses Jahres. Allerdings gibt es zusätzlich noch 46 Fragen und einige erläuternde Worte, die durchaus eine Weichenstellung erkennen lassen. Da ist von einer „pastoralen Wende“ die Rede, die mit dem Treffen vom vergangenen Oktober begonnen habe und die es fortzusetzen gelte. Es müsse alles vermieden werden, dass in den Diskussionen zwischen den beiden Synoden und beim Treffen im nächsten Oktober „wieder bei Null angefangen wird“. Wie die Bischofskonferenzen jetzt mit den Lineamenta umgehen, legt der Vatikan nicht fest.

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Finanzskandal, Papstinterview und Kurienreform

Der Advent ist in diesem Jahr auch im Vatikan eine unruhige Zeit. Am Wochenende wurde bekannt, dass die vatikanische Staatsanwaltschaft gegen zwei ehemalige Manager der Vatikanbank ermittelt. Sie sollen Millionen veruntreut haben. Ab Morgen tagt der K9-Kardinalsrat im Vatikan und dürfte entscheidende Weichen für die geplante Kurienreform stellen. Dazu gab es am Wochenende ein großes Interview, in dem Papst Franziskus zu aktuellen Fragen Stellung bezog, von den Diskussionen rund um die Synode bis hin zum Vorwurf, es gebe in seinem Pontifikat „Konfusion“ in der katholischen Kirche. Und auch der emeritierte Papst meldete sich über eine deutsche Sonntagszeitung zu Wort.

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