Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Debatte in „brüderlichem Klima“

Es gab keine Sensation beim ersten Treffen aller Kardinäle seit sieben Jahren. Zwei Tage lang debattierte der „Senat der Kirche“ über die Kurienreform. Dabei zeigte sich, dass viele der Änderungen von den meisten positiv gewertet werden, vor allem ein Thema aber treibt manchem Kardinal die Schweißperlen auf die Stirn: die Öffnung der Chefposten vatikanischer Dikasterien, wie die Ministerien jetzt alle heißen, für Laien. Die Kritiker sehen juristische und theologische Probleme, die es noch besser aufzuarbeiten gelte, ist am Rande zu hören. Außerdem wurde über die Finanzen des Vatikans gesprochen. Hier sind wichtige Reformen durchgeführt worden, doch in den Kassen herrscht offenbar Ebbe. Ein wichtiges Ziel des Treffens scheint erreicht, die Kardinäle konnten sich etwas besser kennenlernen. Der amtierende Papst hingegen scheint weit entfernt von einem Rücktritt. Vor ihm liegen große Aufgaben. Er muss der Kurienreform Leben einhauchen und wichtige Personalentscheidungen treffen. Aber nicht nur das.

Wo bleiben die Frauen? Protest am Rande der Kardinalsversammlung im Vatikan. (Quelle: @joshjmac)

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Franziskus und die „innere Freiheit“

Papst Franziskus betete am Grab von Coelestin V. (Quelle: VaticanMedia)

Mit Spannung war der Besuch von Papst Franziskus in L’Aquila an diesem Sonntag erwartet worden. Wird er sich ein Beispiel an Coelestin V. nehmen und zurücktreten? Ausgeschlossen hat Franziskus das nie, doch aktuell sieht er den Zeitpunkt dafür nicht gekommen. Er spricht lieber über die „innere Freiheit“, die Coelestin ausgezeichnet habe. Er stehe für eine Kirche, die frei sei von weltlicher Logik, so Franziskus. Eine Anspielung auf den Rücktritt kann er sich in der Predigt dann aber doch nicht verkneifen. Der Grund für seinen Besuch war die Eröffnung der „Wallfahrt der Vergebung“, die heute stattfand, sowie die Erinnerung an die Opfer des Erdbebens von 2009 in L’Aquila, das damals über 300 Todesopfer forderte, viele Menschen verloren ihre Existenz.

 

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Ein bisschen Klassentreffen, ein bisschen Vorkonklave

Mit der Aufnahme von 20 neuen Kardinälen ins Kardinalskollegium startet an diesem Samstag im Vatikan ein Treffen aller Kardinäle, dass Beobachtern viele Rätsel aufgibt. Denn erst zum zweiten Mal in seinem Pontifikat versammelt Franziskus die Kardinäle zu Beratungen. Offiziell will er über die Kurienreform sprechen, doch Beobachter gehen davon aus, dass es dem Pontifex um etwas ganz anderes geht. Seinen Rücktritt wird er nicht verkünden, doch es könnte durchaus um das nächste Konklave gehen und um organisatorische Fragen eines Papstrücktritts. Sicher aber ist, die Kardinäle haben nach acht Jahren wieder einmal die Gelegenheit zur Begegnung. Die kommenden vier Tage sind also auch eine Art Schaulaufen, Kennenlernen und Abtasten für eine künftige Papstwahl.

Traditionell statten die neuen Kardinäle dem emeritierten Papst einen Besuch ab. Quelle: VaticanMedia

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