Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Kirche übt Synodalität

Es ist nicht einfach, eine synodale Kirche zu sein. Das zeigte sich am zweiten Tag der Plenarversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt. Eigentlich sollte die Geschäftsordnung in einer Stunde verabschiedet werden. Doch erst nach drei Stunden intensiver Debatte wurde sie mit großer Mehrheit angenommen. Es wurde deutlich, wie eng die strukturellen Fragen mit den inhaltlichen Fragen verbunden sind. Zu Beginn des Tages hatte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer versucht, den Synodalen Weg als Ganzes in Frage zu stellen. Er beruhe auf den Ergebnissen der Missbrauchsstudie vom Herbst 2018, deren Wissenschaftlichkeit er bezweifelte. Damit fehle dem Reformprozess die Grundlage. Doch Voderholzers Angriff zündete nicht.

Die Teilnehmenden sitzen in alphabetischer Ordnung im Saal. (Quelle: Erbacher)

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Kommt die Revolution?

In Frankfurt hat an diesem Donnerstag die erste Plenarversammlung des Synodalen Wegs begonnen. Die Erwartungen sind hoch an den auf zwei Jahre angelegten Beratungsprozess. Doch wer eine Revolution erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden. Die katholische Kirche verändert sich in kleinen Schritten, betonte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, zu Beginn der Versammlung. Sternberg ist zusammen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Präsident des Synodalen Wegs. Marx erklärte, dass es bei dem Prozess darum gehe, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, damit die Kirche mit ihrer Verkündigung wieder zu den Menschen durchdringe. Marx und Sternberg ist klar, dass die Kirche nur dann wieder mit ihren Botschaften die Menschen erreicht, wenn sie im eigenen Laden aufräumt und Reformen anpackt.

Vor dem Dom demonstrierten verschiedene Gruppen und forderten mutige Reformen. Eine kleine Gruppe von katholischen Traditionalisten beteten gegen den Synodalen Weg. (Quelle: Erbacher)

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Alles nur ein Missverständnis?

Benedikt XVI. hat heute durch seinen Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein dementieren lassen, dass er Co-Autor des Buches von Kardinal Sarah zum Zölibat ist. Sarah sei gebeten worden, das Foto vom Titelblatt des Buches zu entfernen sowie die Unterschriften Benedikts bei Vor- und Nachwort. Benedikt XVI. habe nie Co-Autor sein wollen, so Gänswein. Zwar habe er Sarah einen Text zur freien Verfügung zukommen lassen und auch gewusst, dass dieser in einem Buch veröffentlicht werden soll. Doch über die tatsächliche Form und Aufmachung des Buches habe Benedikt keine Informationen gehabt. Kardinal Sarah wiederum twitterte heute mehrfach zu seiner Verteidigung und gab an, im November ein komplettes Manuskript des Buches an den emeritierten Papst geschickt zu haben.

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Benedikt XVI. bricht erneut sein Wort

Er wollte vor der Welt verborgen leben und gelobte dem Nachfolger „bedingungslosen Gehorsam“. Hatte Benedikt XVI. in den vergangenen Jahren schon immer wieder mit Vorworten, Grußworten und zuletzt der Eingabe zur Rolle der 1968-er Jahre beim Thema Missbrauch dieses „verborgen leben“ weit ausgelegt, ist mit dem gemeinsamen Buch mit Kurienkardinal Robert Sarah zum Zölibat eine neue Qualität erreicht. Man möchte beinahe von einem Sündenfall sprechen, der das Projekt eines Papstrücktritts nachhaltig beschädigen könnte. Dabei geht es weniger darum, dass Benedikt XVI. eine Lockerung der Zölibatspflicht kategorisch ablehnt. Das Problem ist, dass er sich zu diesem Thema öffentlich äußert und der Zeitpunkt, zu dem er das macht.

Kann es zwei Päpste geben: einen amtierenden und einen emeritierten? Benedikt XVI. betonte nach seiner Emeritierung mehrfach, dass es nur einen gültigen Papst gibt: Franziskus. Dass Benedikt mit zunehmendem Alter immer öfter sein Schweigen bricht, gefährdet das Projekt „Papstrücktritt“. (Quelle: reuters)

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Papst: Gewalt gegen Frau ist Schändung Gottes

Scharf hat Papst Franziskus zum Jahresbeginn die Gewalt gegen Frauen und deren Ausbeutung verurteilt. Zugleich unterstrich er, dass die Frau „an den Entscheidungsprozessen voll beteiligt werden“ müsse. „Jede Gewalt an der Frau ist eine Schändung Gottes, der von einer Frau geboren wurde. Aus dem Leib einer Frau kam das Heil für die Menschheit: Daran, wie wir den Leib der Frau behandeln, erkennen wir den Grad unserer Menschlichkeit.“ Franziskus ging beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom auch auf die Spannungen innerhalb der katholischen Kirche ein. Maria führe zur Einheit, der Teufel hingegen versuche „sie zu spalten, indem er die Unterschiede, die Ideologien, die einseitigen Überlegungen und Parteien in den Vordergrund stellt“. In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag, den die katholische Kirche traditionell am 1. Januar begeht, mahnt Franziskus die internationale Politik zu Dialog. Frieden und Stabilität seien unvereinbar mit dem Versuch, sie auf der Angst gegenseitiger Zerstörung oder auf der Drohung totaler Vernichtung aufzubauen.

Traditionell nehmen am Neujahrsgottesdienst im Petersdom auch Sternsinger teil. Dieses Mal aus Deutschland und der Slowakei. (Quelle: ap)

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