Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst schreibt Brief an deutsche Katholiken

Ermutigung und Ermahnung steckt in dem Brief von Papst Franziskus „an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“, der heute veröffentlicht wurde. Anlass ist der „synodale Weg“, den die Deutsche Bischofskonferenz zusammen mit den katholischen Laien in der Folge des Missbrauchsskandals starten will. Dabei soll es um drei Schwerpunkte gehen: Macht, Sexualmoral und die Lebensform der Priester. Die katholischen Laien wollen auch über das Thema „Frauen und Ämter“ sprechen. Darüber gibt es Diskussionen mit den Bischöfen. Die sind sich untereinander allerdings auch nicht einig, ob ein solcher Weg angebracht ist und wie er aussehen soll. Der Papst geht in seinem Brief nicht auf einzelne Themen ein. Er mahnt zur Einheit mit der Weltkirche, möchte aber zugleich „zur Suche nach einer freimütigen Antwort auf die gegenwärtige Situation ermuntern“. Und er fordert alle Seiten dazu auf, aufeinander zu hören und miteinander zu sprechen.

Wohin führt der Weg der Kirche? Darum soll es beim „synodalen Weg“ der Deutschen Bischofskonferenz gehen. (Quelle: dpa)

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Kontroverse Themen bei Amazonassynode

Wird der Sonderweg zur Regel? Papst Franziskus will bei der Amazonassynode im Oktober die Weihe von „viri probati“ diskutieren lassen sowie neue Ämter für Frauen in der katholischen Kirche. Bei der Vorstellung des Arbeitspapiers für die Synode betonte ein Vatikanvertreter, dass Lösungen für die konkrete Situation im Amazonasgebiet gesucht werden, die nicht für die ganze Weltkirche gelten. Doch mit der bevorstehenden Synode geht der Vatikan neue Wege. Wenn es für den Amazonas neue Regelungen gibt, warum soll es dann nicht auch für Europa oder Teile Europas neue Regelungen geben. Auch für diese Region gilt, was Bischof Fabio Fabene vom Synodensekretariat erklärte: Die Kirche muss „neue Antworten für neue Situationen“ finden. Doch was heißt das für andere Regionen der Welt und Deutschland?

Papst Franziskus eröffnete bei seinem Besuch im Amazonasgebiet im Januar 2018 den Vorbereitungsprozess zur Amazonassynode, die vom 6. bis 27. Oktober im Vatikan stattfindet. (Quelle: Erbacher)

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Frauen am Ende ihrer himmlischen Geduld

Genug ist genug – sagen immer mehr Frauen in der katholischen Kirche. Sie sind unzufrieden, wie die Bischöfe zentrale Probleme wie Missbrauch, Zölibat oder Frauenrechte angehen. Die Aktion „Maria 2.0“ Mitte Mai hatte einen großen Erfolg. Sie machte deutlich, dass die Unzufriedenheit der Frauen längst in der Mitte der katholischen Kirche angekommen ist. Dabei geht es nicht einfach darum, dass Frauen den Zugang zu den Weiheämtern fordern, wie sie bisher von Männern ausgeübt werden. Sie wollen keine Klerikalisierung von Frauen. Sie möchten einerseits ein Ende der Fokussierung auf den Mann in der Ämterfrage, sie wollen zum anderen aber auch eine Reform der Machtstrukturen, die die katholische Kirche offensichtlich in eine Sackgasse geführt haben. Wer im Sinne einer Wertschätzung der verschiedenen christlichen Traditionen lebt, kann an dieser Stelle nicht von einer Protestantisierung der katholischen Kirche sprechen. Einerseits bedeutet das eine Abwertung der nicht-katholischen Traditionen, andererseits verkennt es das eigentliche Abliegen der Frauen. Mehr dazu in der aktuellen „sonntags“-Sendung:

Papst in Rumänien – Tag 3

Zum Abschluss seines Besuchs in Rumänien hat Papst Franziskus die Roma um Vergebung gebeten, „wenn wir [die Kirche] euch im Laufe der Geschichte diskriminiert, misshandelt oder falsch angeschaut haben“. Das Kirchenoberhaupt hatte als letzten Programmpunkt seiner Reise in Blaj Vertreter der Roma getroffen. Dabei betonte er, „in der Kirche Christi ist Platz für alle“. Die Kirche sei ein Ort der Begegnung. Am Morgen hatte er bei der Seligsprechung von sechs Bischöfen, die während der kommunistischen Zeit als Märtyrer starben, noch einmal betont, dass die Vielfalt der Religionen und Kulturen eine Bereicherung darstelle. Er warnte vor „neuen Ideologien“, die „auf subtile Weise Macht gewinnen und unsere Mitbürger von ihren reichen kulturellen und religiösen Überlieferungen entfremden wollen“.

Papst Franziskus hat zum Abschluss seines Besuchs in Rumänien Vertreter der Roma getroffen. (Quelle: ap)

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Papst in Rumänien – Tag 2

Den zweiten Tag seines Besuchs in Rumänien hat Franziskus genutzt, um gegen nationalistische Tendenzen und für „gelebte Brüderlichkeit“ unter den verschiedenen Traditionen und Kulturen im Land zu werben. Bei einem Gottesdienst am Heiligtum von Sumuleu-Ciuc in den Ostkarpaten mahnte er, „keine Furcht davor zu haben, uns zu vermischen, einander zu begegnen und zu helfen“. Am Nachmittag rief er bei einer Begegnung mit Jugendlichen und Familien nochmals zum Miteinander der Generationen und Volksgruppen auf. Das „Schlimmste“ sei, wenn Menschen keine Wege mehr zueinander fänden und „wenn wir mehr Schützengräben als Straßen sehen“, mahnte Franziskus. „Wir gehören einander, und das persönliche Glück kommt daher, dass man die anderen glücklich macht. Alles Übrige sind Märchen.“

Papst Franziskus wird in Iasi begeistert empfangen. (Quelle: reuters)

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