Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Franziskus und der Kommunionstreit

Nun hat sich Papst Franziskus also doch selbst öffentlich zur Diskussion um die Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz zum Kommunionempfang von nichtkatholischen Ehepartnern in konfessionsverschiedenen Ehen geäußert. Auch wenn seine Antwort bei der fliegenden Pressekonferenz am Donnerstagabend nicht alle Fragen klärt, sind doch klare Tendenzen zu erkennen. Gleich zweimal bezeichnete er die Studien, die dem Papier zugrunde liegen als „gut gemacht“. Er verteidigt das Anliegen, das die große Mehrheit der Bischöfe mit dem Papier verbindet, in Ausnahmesituationen einen Kommunionempfang zuzulassen, gegen die Kritik vor allem aus konservativen Kreisen, am Ende würden alle zugelassen. „Es ist ein restriktives Dokument. Es war nicht ‚öffnen für alle‘, nein.“ Zuvor hatte er bereits klargestellt: „Was die Bischöfe wollten, ist, mit Klarheit zu sagen, was im Kodex steht.“ Unklar ist nach der Pressekonferenz allerdings weiterhin, wie es weitergeht. Während die Worte des Papstes nahelegen könnten, als wären weiter die deutschen Bischöfe am Zug, ist es auch Fakt, dass drei vatikanische Dikasterien, in enger Abstimmung untereinander, an einem Papier in der Frage arbeiten.

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Papst zu Gast im „protestantischen Rom“

Mit seinem Besuch beim Weltkirchenrat in Genf wollte Papst Franziskus der ökumenischen Bewegung neuen Schwung verleihen. Anlass der Visite war der 70. Jahrestag der Gründung des Weltkirchenrats 1948, der in Genf seinen Sitz hat. Es war kein Tag euphorischer ökumenischer Töne. Vielmehr ging es darum zu unterstreichen, dass im alltäglichen Miteinander der Konfessionen bereits viel möglich ist und in dieser praktischen Ökumene bereits ein großer Gewinn liegt. Die Theologie spielte heute keine Rolle. Es war ein christliches Spitzentreffen, denn Weltkirchenrat und katholische Kirche vertreten zusammen knapp 90 Prozent der weltweit 2,3 Milliarden Christen. Der Generalsekretär des Weltkirchenrats Olav Fykse Tveit sprach von einem „Meilenstein in den Beziehungen der Kirchen untereinander“. Im Mittelpunkt vieler Ansprachen standen Themen der Gerechtigkeit und des Friedens. Franziskus prangerte die wachsende wirtschaftliche Ungerechtigkeit an. Nach Für Tveit geht von dem Tag ein Hoffnungssignal aus, „Weil wir wissen, dass wir für all jene, die in Not sind, mehr tun können, wenn wir zusammenarbeiten.“

„Das ist eine Reise in Richtung Einheit“, so Papst Franziskus heute Morgen auf dem Weg nach Genf. (Quelle: dpa)

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