Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst Franziskus in Kolumbien – Tag 1

„Diese Reise ist etwas speziell“, mit diesen Worten hat Papst Franziskus am Morgen kurz nach dem Start in Rom die 70 mitreisenden Journalisten begrüßt. Er wolle mit seinem Besuch „Kolumbien helfen, dass es auf dem Weg des Friedens vorangehen kann“. Und weil der Weg nach Bogota über Venezuela führt, forderte der Pontifex zum Gebet für das krisengeschüttelte Land auf, damit es „eine gute Stabilität“ finde und ein „Dialog mit allen“ möglich werde. Weitere Reden gab es am ersten Tag der Reise nicht. Die Ankunft in Bogota fand mit einer kurzen Begrüßungszeremonie ohne Ansprachen statt. Für Franziskus waren die ersten Stunden in Kolumbien dennoch anstrengend. Nach dem mehr als 12-stündigen Flug hatte er eine 15 Kilometer lange Strecke bis zur Päpstlichen Nuntiatur zu bewältigen – im offenen Papamobil. Die Straßen säumten hunderttausende Menschen. Wegen des Hurrikans Irma konnte der Papstflieger nicht die geplante direkte Route über Porto Rico und die Antillen nehmen, sondern musste das Unwettergebiet südlich umfliegen.

Zur Begrüßung gab es auch Folklore. Franziskus wurde von Präsident Santos und dessen Gattin begrüßt. (Quelle: Erbacher)

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Der Papst, die Psychoanalytikerin und der gerechte Krieg

Es ist ein Mammutwerk, das morgen in die französischen Buchläden kommt. 420 Seiten umfasst das neue Interviewbuch von Papst Franziskus. Zwölf Mal traf er sich zwischen Februar 2016 und Februar 2017 mit dem französischen Soziologen Dominique Wolton. Am Wochenende wurden die ersten Auszüge im „Figaro Magazin“ veröffentlicht. Diese zeigen, dass in dem Buch zwar keine ganz großen Sensationen stecken; dass sich die Lektüre aber durchaus lohnen dürfte, wenn man Papst Franziskus richtig verstehen will. Immerhin geht er in dem Buch auch auf den leidigen Streit um Amoris laetitia ein und vollzieht eine kleine Wende in der Haltung der Kirche zum „gerechten Krieg“; den gibt es aus seiner Sicht nämlich nicht. Gerecht könne nur der Frieden sein, so Papst Franziskus. Der Zeitpunkt der Publikation ist äußerst ungünstig gewählt. Er fällt zusammen mit dem Auftakt der Reise von Papst Franziskus nach Kolumbien. Daher an dieser Stelle nur einige kurze Anmerkungen zu den ersten Auszügen vom Wochenende, bei denen vor allem das Geständnis des Papstes für Aufsehen gesorgt hatte, dass er im Alter von 42 Jahren den Rat einer Psychoanalytikern gesucht hatte.

Während in Kolumbien die letzten Vorbereitungen für den Papstbesuch laufen, werden in Frankreich morgen alle im neuen Interviewbuch von Franziskus schmökern. (Quelle: reuters)

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