Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst warnt vor Populisten

Papst Franziskus hat erneut vor Populismus gewarnt. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung „El Pais“ mahnte er zugleich zur Zurückhaltung bei der Beurteilung des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Man solle erst einmal abwarten, so Franziskus. „Wir werden sehen, wie er handelt, was er macht, und dann werde ich auch eine Meinung dazu haben.“ Klarer ist da seine Position schon in Bezug auf die erstarkenden populistischen Kräfte in Europa. In Zeiten der Krise suchten die Menschen „Heilsbringer, die uns unsere Identität wiedergeben“. Hier müsse er an die Situation in Deutschland in den 1930er Jahren denken, so Franziskus. „Hitler hat die Macht nicht an sich gerissen, er wurde von seinem Volk gewählt und hat sein Volk zerstört“, sagte er in dem Interview. „In Zeiten der Krise versagt das Urteilsvermögen.“ Der Papst warnte vor diesem Hintergrund vor einer Abschottung: „Wir schützen uns mit Mauern und Stacheldraht vor den anderen Völkern, die uns unsere Identität nehmen könnten.“ Das sei „sehr schlimm“.

Entschieden geht Papst Franziskus seinen Weg. Für die Kirche wünscht er sich mehr Diskussionen, weil diese die Kirche verbesserten und brüderlicher machten, erklärte er in dem Interview und stellte klar: "Wenn ich ein Problem mit abweichenden Meinungen hätte, läge darin der Keim zu einer Diktatur." Allerdings mahnte er auch: "Sie haben ein Recht zu denken, dass der Weg gefährlich ist und zu schlechten Ergebnissen führen könnte. Aber sie sollten das im Dialog äußern und nicht Steine aus dem Hinterhalt werfen." (Quelle: reuters)

Entschieden geht Papst Franziskus seinen Weg. Für die Kirche wünscht er sich mehr Diskussionen, weil diese die Kirche verbesserten und brüderlicher machten, erklärte er in dem Interview und stellte klar: „Wenn ich ein Problem mit abweichenden Meinungen hätte, läge darin der Keim zu einer Diktatur.“ Allerdings mahnte er auch: „Sie [die Vertreter anderer Positionen] haben ein Recht zu denken, dass der Weg gefährlich ist und zu schlechten Ergebnissen führen könnte. Aber sie sollten das im Dialog äußern und nicht Steine aus dem Hinterhalt werfen.“ (Quelle: reuters)

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Papst: Kirche will Jugend hören

Der nächste synodale Prozess ist eröffnet. Im Vatikan stellte heute der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, das Vorbereitungsdokument für die Jugendsynode vor. Die findet im Oktober 2018 statt. Bis Ende Oktober dieses Jahres haben nun die Bischofskonferenzen und Ordensoberen Zeit, zu dem Papier Stellung zu beziehen sowie 18 Fragen zu beantworten. Ab Anfang März soll es im Internet eine Umfrage geben, mit der sich der Vatikan direkt an die Jugendlichen in aller Welt wenden will. Papst Franziskus schreibt in einem Brief an sie: „Auch die Kirche möchte auf Eure Stimme hören, auf Eure Sensibilität, auf Euren Glauben, ja auch auf Eure Zweifel und Eure Kritik.“ Bei der Synode werden zwar Jugendliche als sogenannte „Hörer“ mit dabei sein. Das stellte Kardinal Baldisseri heute in Aussicht. Das Sagen haben dann aber wieder die Bischöfe.

Weltjugendtag

Kirche und Jugend – kein einfaches Thema. Zum Weltjugendtag nach Krakau kamen im Sommer vergangenen Jahres Hundertausende. Doch in vielen Gemeinden sieht es oft anders aus. Papst Franziskus will das ändern. (Quelle. dpa)

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Papst fordert „aktive Gewaltfreiheit“

Ist es eine Utopie oder kann eine „aktive Gewaltfreiheit“ zum Frieden führen? Für Papst Franziskus ist die Antwort klar: „Entschieden und konsequent praktizierte Gewaltfreiheit“ kann zu Frieden und mehr Gerechtigkeit führen. Als Beispiele nennt er in seiner Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag Mahatma Gandhi, Khan Abdul Ghaffar Khan, Martin Luther King jr. und den friedlichen Sturz der kommunistischen Regime in Europa. Gewalt führt zu neuer Gewalt, ist Franziskus überzeugt. „Wenn die Opfer von Gewalt der Versuchung zu widerstehen wissen, können sie die glaubhaftesten Leitfiguren in gewaltfreien Aufbauprozessen des Friedens sein.“ Die Feindesliebe bilde den „Kern der ‚christlichen Revolution‘“, so Franziskus. Doch was ist heute davon übriggeblieben? Die Antwort auf diese Frage könnte Stoff für eine neue Enzyklika bieten.

Papst Franziskus sieht die Religionen in der Pflicht, gemeinsam für den Frieden einzutreten. (Quelle: ap)

Papst Franziskus sieht beim Thema Frieden die Religionen in der Pflicht. „Nur der Friede ist heilig, nicht der Krieg!“ Das sagte er beim Treffen der Religionen für den Frieden am 20. September 2016 in Assisi. (Quelle: ap)

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Papst bekräftigt Null-Toleranz bei Missbrauch

Missbrauch, Vertuschen und Leugnen sowie Machtmissbrauch in diesem Kontext sind Sünde. Das bekräftigte Papst Franziskus in einem Brief an alle katholischen Bischöfe weltweit. Das Schreiben datiert auf den 28. Dezember, dem Fest der unschuldigen Kinder, und wurde jetzt vom Vatikan veröffentlicht. Erneut bittet er die Opfer um Vergebung. Mit den Zeilen macht Franziskus noch einmal deutlich, dass er auch Versäumnisse in der Hierarchie bei der Aufarbeitung von Missbräuchen nicht als Kavaliersdelikt sieht. Anlass für das Schreiben des Papstes war allerdings nicht die innerkirchliche Situation. Franziskus ermahnt die Bischöfe, sich des Schicksals der Kinder heute anzunehmen. „Wir [die Bischöfe] sind aufgefordert, sie vor den Gestalten eines Herodes unserer Tage zu verteidigen.“

Die Geburt Jesu ist, so Franziskus, "in eine leidvolle Tragödie eingebettet". Er spielt damit auf den in der Bibel geschilderte Kindermord des Herodes an. (Quelle: dpa)

Die Geburt Jesu ist, so Papst Franziskus, „in eine leidvolle Tragödie eingebettet“. Er spielt damit auf den in der Bibel geschilderten Kindermord auf Befehl des Königs Herodes an. (Quelle: dpa)

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Der Papst, die Jugend und die Mütter

Zwei Personengruppen hat Papst Franziskus zum Jahreswechsel ins Zentrum seiner Betrachtungen gerückt: die Jugendlichen und die Mütter. Beide haben nicht gerade eine große Lobby im gesellschaftlichen Alltag. Das könnte sich auf lange Sicht rächen, ist Franziskus überzeugt und richtet seinen Fokus daher nicht zum ersten Mal auf beide Gruppen. Zum Jahresabschluss beklagte das Kirchenoberhaupt die Diskriminierung von Jugendlichen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt würden. Am Neujahrstag mahnte er, sich ein Beispiel an den Müttern zu nehmen. Ohne sie wäre die Gesellschaft kalt und erbarmungslos, ist Franziskus überzeugt. Wie schon in den vergangenen Jahren geht der katholische Weltfriedenstag am 1. Januar immer etwas unter. In diesem Jahr wagt der Papst in seiner Botschaft zum 50. Weltfriedenstag, die Gewaltfreiheit als Politikstil zu propagieren. Lange schon wird spekuliert, ob der Pontifex an einer neuen Friedensenzyklika arbeitet. Die sei dringend notwendig, so der neue Sozialminister des Papstes, Kardinal Peter Turkson, kurz vor Weihnachten. Doch noch gebe es keine konkreten Planungen dazu.

Traditionell sind beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom Sternsinger dabei. 2016 hatten die Kinder und Jugendlichen in Deutschland mehr als 46 Millionen Euro für ihre Altersgenossen in ärmeren Ländern gesammelt. (Quelle: ap)

Traditionell sind beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom Sternsinger dabei. 2016 hatten die Kinder und Jugendlichen in Deutschland mehr als 46 Millionen Euro für ihre Altersgenossen in ärmeren Ländern gesammelt. (Quelle: ap)

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