Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst betont Kollegialität

Auf allen Ebenen der katholischen Kirche soll die „angemessene Synodalität“ verwirklicht werden. Das hat Papst Franziskus heute der Vollversammlung der Glaubenskongregation mit auf den Weg gegeben. Er ermutigte die Behörde zu mehr Zusammenarbeit mit den nationalen Bischofskonferenzen. Zudem solle sie sich mit der Frage der „Komplementarität von Hierarchie und Charismen“ beschäftigen, mit dem aus seiner Sicht auch das Thema „Einheit in einer legitimen Verschiedenheit“ zusammenhängt. Franziskus dankte der Kongregation für die Arbeit im Bereich der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle.

Am Donnerstag hat Papst Franziskus den Schauspieler Leonardo di Caprio getroffen. Beide vereint das Engagement für den Schutz der Umwelt. (Quelle: dpa)

Am Donnerstag hat Papst Franziskus den Schauspieler Leonardo di Caprio getroffen. Beide vereint das Engagement für den Schutz der Umwelt. (Quelle: dpa)

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Papst bittet andere Kirchen um Vergebung

Gleich zwei ökumenische Akzente hat Papst Franziskus heute zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen gesetzt. Beim traditionellen ökumenischen Gottesdienst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern bat er „als Bischof von Rom und Hirte der katholischen Kirche um Barmherzigkeit und Vergebung für das nicht Evangeliums gemäße Verhalten von Katholiken gegenüber Christen anderer Kirchen“. Zugleich rief er die Katholiken dazu auf, „zu vergeben, wenn sie heute oder in der Vergangenheit Verletzungen durch andere Christen erfahren haben“. Man könne nicht auslöschen, was geschehen sei, so Franziskus, „aber wir wollen nicht zulassen, dass das Gewicht vergangener Schuld weiter unsere Beziehungen vergiftet“. Am Mittag hatte der Vatikan angekündigt, dass Franziskus am Reformationstag ins schwedische Lund fahren wird, um gemeinsam mit Vertretern des Lutherischen Weltbunds ein Reformationsgedenken zu feiern.

(Quelle: reuters)

Papst Franziskus und Metropolit Athenagoras beim Gottesdienst in Rom. (Quelle: reuters)

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Papst: Mit Kommunikation Brücken bauen und nicht polarisieren

Das Thema Barmherzigkeit steht auch über der Papstbotschaft zum Tag der sozialen Kommunikationsmittel 2016. Worte und Taten sollten so beschaffen sein, „dass sie uns helfen, aus den Teufelskreisen von Verurteilungen und Rache auszusteigen, die Einzelne und Nationen weiterhin gefangen halten und zu hasserfüllten Äußerungen führen“. Ganz besonders nahm das Kirchenoberhaupt auch das Internet und die sozialen Netzwerke in den Blick: „Der Zugang zu den digitalen Netzen bringt eine Verantwortung für den anderen mit sich, den wir nicht sehen, der aber real ist und seine Würde besitzt, die respektiert werden muss.“ Dabei sieht Franziskus die Chancen und die Gefahren: „Die sozialen Netze sind imstande, Beziehungen zu begünstigen und das Wohl der Gesellschaft zu fördern, aber sie können auch zu einer weiteren Polarisierung und Spaltung unter Menschen und Gruppen führen.“ Während im Pressesaal des Vatikans die päpstliche Botschaft vorgestellt wurde, empfing Franziskus den Apple-Chef Timothy Donald Cook. Bereits vergangene Woche hatte er den Chef von Google, Eric Schmidt, getroffen.

Gestern hat der Vatikan bekannt gegeben, dass Papst Franziskus die Regeln für den Ritus der Fußwaschung am Gründonnerstag geändert hat. Künftig sind auch offiziell Frauen und Mädchen zum Ritus zugelassen. (Quelle: reuters)

Gestern hat der Vatikan bekannt gegeben, dass Papst Franziskus die Regeln für den Ritus der Fußwaschung am Gründonnerstag geändert hat. Künftig sind auch offiziell Frauen und Mädchen zum Ritus zugelassen. (Quelle: reuters)

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Papst: Bund Gottes mit Israel ist unwiderruflich

Als dritter Papst hat Franziskus die Große Synagoge Roms besucht. Er machte sich dabei die Worte von Johannes Paul II. zu eigen, der beim ersten Besuch eines Papstes in der römischen Synagoge am 13. April 1986 von den Juden als den „älteren Brüdern“ sprach, und würdigte die Fortschritte im Dialog zwischen den beiden Religionen. Franziskus erinnerte an die sechs Millionen Opfer der Shoah. Sie seien „Opfer der unmenschlichsten Barbarei geworden, die im Namen einer Ideologie verübt wurde, die Gott durch den Menschen ersetzen wollte“. Die Vergangenheit müsse als Lehre für die Gegenwart und die Zukunft dienen, so Franziskus. Mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse in der Welt stellte er einmal mehr fest: „Die Gewalt des Menschen gegenüber Menschen steht im Gegensatz zu jeder Religion, die diesen Namen verdient, besonders in Bezug auf die drei monotheistischen Religionen.“

Franziskus ist der dritte Papst, der die Große Synagoge in Rom besucht. (Quelle: dpa)

Franziskus ist der dritte Papst, der die Große Synagoge in Rom besucht. (Quelle: dpa)

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Papst veröffentlicht erstes Interviewbuch

„Der Name Gottes ist Barmherzigkeit“ lautet der Titel des ersten Interviewbuchs von Franziskus in seiner Zeit als Papst. Man könnte ergänzen: „… und Barmherzigkeit ist mein Programm“. Und damit das auch zum Programm der katholischen Kirche wird, hat das Kirchenoberhaupt ein Außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Das Buch zeigt: Das Thema Barmherzigkeit durchzieht das ganze Leben und pastorale Wirken Bergoglios. Es ist keine Erfindung für seine Zeit als Papst. Auf den 126 Seiten wird auch deutlich, Franziskus wird bei diesem Thema nicht locker lassen. Zwar bleibt er in seinen Aussagen gewohnt allgemein, doch es ist klar, was er erreichen möchte: Das Gesetz der Kirche solle nicht ein „aut aut“ (entweder – oder) sein, sondern ein „et et“ (sowohl – als auch). Er kritisiert Heuchelei und Selbstgerechtigkeit in der katholischen Kirche. Wer von dem Interview große kirchen- oder weltpolitische Aussagen erwartet hat, wird enttäuscht. Es ist ein spirituelles Manifest. Franziskus liefert hier quasi den spirituellen und theologischen Unterbau für sein „Pontifikat der Barmherzigkeit“.

Das Interviewbuch erscheint zeitgleich in 86 Ländern. (Quelle: dpa/ansa)

Das Interviewbuch erscheint zeitgleich in 86 Ländern. (Quelle: dpa/ansa)

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Papst für kreative Lösungen bei Flüchtlingsfragen in Europa

Es ist immer der große politische Auftakt zum Jahresbeginn: der Empfang für das Diplomatische Korps. Papst Franziskus nutzte die Gelegenheit, um noch einmal jegliche Gewalt im Namen der Religion scharf zu verurteilen. Er stellte „den großen Migrations-Notstand“ in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Er richtete dabei, ohne die Situation in Asien sowie Nord- und Mittelamerika aus dem Blick zu verlieren, ein besonderes Augenmerk auf Europa. Seine Grundbotschaft lautete: ich traue es dem Alten Kontinent zu, dass er die Herausforderung meistern werde. Er warnte vor nationalen Alleingängen und rief dazu auf, „mit größerem kreativen Wagemut nach neuen und nachhaltigen Lösungen zu suchen“. Er würdigte die Arbeit, die bereits für Flüchtlinge gemacht werde und stellte an die Adresse der Flüchtlinge fest, dass diese die Pflicht hätten, „die Werte, Traditionen und Gesetze der gastgebenden Gemeinschaft zu respektieren“.

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 180 Staaten. Viele der Botschafter waren heute Morgen beim Neujahrsempfang des Papstes im Vatikan. (Quelle: ap)

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 180 Staaten. Viele der Botschafter waren heute Morgen beim Neujahrsempfang des Papstes im Vatikan. (Quelle: ap)

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Monatliches Papstvideo online

Knapp 26 Millionen Follower hat Papst Franziskus bei Twitter derzeit. Auf den Facebook- und Youtube-Kanälen sieht es da noch etwas magerer aus. Das könnte sich mit der neuen monatlichen Videobotschaft ändern. Franziskus wird fortan einmal im Monat einen kurzen Videoclip ins Netz stellen. Darin will er seine monatlichen „Gebetsanliegen“ erläutern. Den Auftakt macht ein Clip zum interreligiösen Dialog, der seit gestern am späten Nachmittag im Netz steht. Er ist aufwendig produziert; vielleicht schon etwas zu plakativ. Das vatikanische Fernsehproduktionszentrum CTV arbeitet für die Clips eigens mit einer Kommunikationsagentur zusammen.

Papst Franziskus erläutert im Clip die Botschaft für den Monat Januar. (Quelle: CTV/RV)

Papst Franziskus erläutert im Clip die Botschaft für den Monat Januar. (Quelle: CTV/RV)

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Friedensappell zum Jahresstart

Papst Franziskus hat zum Jahresbeginn die Menschen dazu aufgerufen, mitzubauen an einer gerechteren und brüderlicheren Welt. In seiner Predigt beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom in Rom mahnte er, „die Gleichgültigkeit zu überwinden, die die Solidarität vereitelt, und aus der falschen Neutralität herauszutreten, die das Miteinander-Teilen behindert“. Der 1. Januar wird seit 1968 in der katholischen Kirche als Weltfriedenstag begangen. Franziskus griff damit das Thema seiner Botschaft zum Weltfriedenstag auf. Die hatte das katholische Kirchenoberhaupt in diesem Jahr unter das Motto gestellt: „Überwinde die Gleichgültigkeit und erringe den Frieden“. Beim Angelus lieferte Franziskus gleichsam eine Begründung für das Thema: „Der Feind des Friedens ist nicht nur der Krieg, sondern auch die Gleichgültigkeit, die uns nur an uns selbst denken lässt und Barrieren, Argwohn, Ängste und ein In-sich-Verschließen schafft.“ 2016 beginnt mit dem Friedensappell also ganz traditionell im Vatikan. Franziskus will im Verlauf des Jahres einige Akzente setzen, etwa mit seinem Besuch an der Grenze zwischen Mexiko und den USA Mitte Februar. Das wird allerdings nicht die einzige Reise des Papstes in diesem Jahr sein. Der Terminkalender füllt sich langsam.

Trotz Krieg, Terror und Ungerechtgkeit gebe es auch viele Zeichen der Hoffnung, Zeichen der Solidarität und Barmherzigkeit. Traditionell sind beim Neujahrsgottesdienst Sternsinger aus Deutschland und Österreich anwesend. (Quelle: ap)

Trotz Krieg, Terror und Ungerechtgkeit gebe es auch viele Zeichen der Hoffnung, Zeichen der Solidarität und Barmherzigkeit. Traditionell sind beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom Sternsinger aus Deutschland und Österreich anwesend. (Quelle: ap)

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