Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Der Balkan und ein Papst-Jubiläum

Seit Wochen dreht sich die Diskussion um Flüchtlinge vom Balkan. Heute trifft sich in Wien die Westbalkan-Konferenz. Es geht unter anderem um die Frage, welche Länder „sichere Herkunftsstaaten“ sind. Der Balkan war bis vor der großen Flüchtlings-Diskussion eine vergessene Region. Umso größer war die Verwunderung, als Papst Franziskus im September 2014 Albanien und im vergangenen Juni Sarajevo besuchte. Im Vatikan schien man sich bewusst, dass die Region zwar am Rande Europas liegen mag; aber doch ins Zentrum des Interesses gehört. Armut, tiefe Risse in den Gesellschaften nach den ethnischen Konflikten nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren, Korruption und mafiöse Strukturen prägen die Region. Deshalb braucht es Anstrengungen, die Situation dort zu stabilisieren.

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Noch eine Umfrage vor der Synode

Die traditionelle Lehre der katholischen Kirche zu Ehe und Familie hat einen schweren Stand. Einmal mehr zeigt das eine Studie, die heute drei Studierende in Berlin vorgelegt haben. Sie haben mehr als 12.000 Katholiken in über 40 Ländern befragt. Zwar ist die Studie nicht repräsentativ; dennoch sind die Ergebnisse aussagekräftig. Die große Mehrheit der Befragten, in Deutschland knapp 80 Prozent, nimmt nach Angaben der Autoren mehr als einmal im Monat an einem Gottesdienst teil. Und wie denken diese Kirchgänger? Knapp 90 Prozent der mehr als 7800 Teilnehmer aus Deutschland lehnen das Kommunionverbot für wiederverheiratete Geschiedene ab. Rund 70 Prozent der Teilnehmer wünschen sich eine Anerkennung und Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Über 85 Prozent sind für den  Wahlzölibat und 87 Prozent für das Diakonat der Frau.

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Papst in der Kritik

Im Vatikan ist noch Sommerpause. Es gibt nur wenige Papstauftritte und doch sorgt Franziskus gerade dabei für Sprengstoff – zumindest in Italien. Seine Aufforderung, Nuklear- und Massenvernichtungswaffen zu ächten, kommentierte die rechte Tageszeitung „Il Giornale“ aus dem Hause Berlusconi in dieser Woche mit scharfen Worten. Von einem selbstverliebten und exhibitionistischen Papst war da die Rede, der bisweilen Dummheiten von sich gebe und der Kirche schade. Zeitgleich eskalierte ein verbaler Schlagabtausch zwischen der italienischen Bischofskonferenz und der rechten Partei Lega-Nord, bei dem es letzten Endes um die Position des Papstes zu Flüchtlingen geht. Der Papst selbst bereitet sich unterdessen auf einen anstrengenden Herbst vor: zunächst Mitte September die Reise nach Kuba und in die USA, danach dann gleich die Synode zu „Ehe und Familie“. Im November heißt es dann etwas durchatmen, bevor Ende November die Reise nach Afrika ansteht und unmittelbar danach am 8. Dezember das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit beginnt.

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