Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Das neue ist da!

Die beiden Päpste haben es schon – also der amtierende und der emeritierte. Die meisten Gläubigen in Deutschland haben es noch nicht: das neue Gotteslob. Am !. Advent wird es offiziell eingeführt. Wir übertragen eigens den Festgottesdienst am Sonntag ab 9.30 Uhr aus dem Freiburger Münster. Doch außer im Freiburger Münster gibt es im Erzbistum Freiburg noch keine neuen Gotteslob-Bücher. Denn das Bistum des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gehört zu den Diözesen, die wegen der Druckprobleme erst im Verlauf des nächsten Jahres das neue Gebet- und Gesangbuch bekommen.

Das neue Gotteslob - die Ausgabe, die künftig in den Kirchen ausliegen wird.

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Kirchenreform à la Franziskus

Es ist eine programmatische Schrift, eine Art Regierungserklärung von Papst Franziskus. Das Apostolische Schreiben „Evangelii Gaudium“ (Die Freude des Evangeliums), das heute veröffentlicht wurde. Papst Franziskus fordert darin einen neuen Stil der Evangelisierung, der die Menschen in ihrer konkreten Lebenssituation in den Mittelpunkt stellt. Scharf kritisiert er Auswüchse der globalen Wirtschaftsordnung. Säkularisierung, ein ideologischer Individualismus und ein hemmungsloses Konsumdenken hätten vielfach zu einer „geistigen Wüstenbildung“ geführt. Aufgabe der Kirche sei es, darauf neu zu reagieren und den Menschen die Frohe Botschaft zu verkünden. Franziskus fordert eine Reform der Kirche auf allen Ebenen und nimmt dabei das Papstamt nicht aus.

Papst Franziskus am vergangenen Sonntag beim Gottesdienst zum Abschluss des Jahrs des Glaubens. Aus diesem Anlass erschien auch das Schreiben Evangelii Gaudium. (dpa)

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Werben statt befehlen

Muss die Kirche eine neue Sprache und eine neue Haltung lernen? Vieles spricht dafür. Darauf wies heute der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, zum Auftakt der Herbstvollversammlung des obersten katholischen Laiengremiums in Deutschland hin. „Wer die Entwicklungen in Gesellschaft und Politik beeinflussen will, kann nicht mehr einfach Gehorsam und Gefolgschaft verlangen“, erklärte Glück. Die Christen müssten vielmehr für ihre Positionen „werben und überzeugen“. Diese neue Haltung ist notwendig, weil die Kirchen massiv an Einfluss auf die Lebensgestaltung der Menschen sowie die Gestaltung der Gesellschaft verloren hätten. „Der Verlust dieser Art von Macht ist die Chance der Kirche, ihren Weg auch als hörende und dienende Kirche zu finden.“

Alois Glück - der alte und neue Präsident des ZdK (dpa)

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„Freude des Evangeliums“

Papst Franziskus wird zum Ende des Jahrs des Glaubens sein zweites großes Dokument veröffentlichen. Am Sonntag wird er es beim feierlichen Abschlussgottesdienst Geistlichen, Ordenschristen und Laien überreichen. Zwei Tage später soll es dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bisher ist über den Inhalt nichts bekannt. Vor einigen Monaten hatte Franziskus selbst angekündigt, dass er zum Abschluss des Glaubensjahres ein Apostolisches Schreiben über die Evangelisierung veröffentlichen will. Darin wird er die Ergebnisse der Bischofssynode vom vergangenen Herbst aufgreifen; aber auch eigene Impulse zum Thema Evangelisierung geben. Franziskus nutzte nach eigenen Angaben die Sommermonate, um das Papier zu verfassen.

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Der Papst und die Familie – noch eine Fortsetzung

Die Diskussionen rund um das Thema Ehe und Familie gehen weiter. Und das ist gut so. Der jetzt bekannt gewordene Brief des Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, an den Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, hat noch einmal gezeigt, wie notwendig diese Diskussion auch ist. Und wie notwendig auch eine Diskussion um die Umgangsformen innerhalb der Kirche ist. Müller schreibt im Befehlston: „Aufgrund der genannten Divergenzen ist der Entwurf der Handreichung zurückzunehmen und zu überarbeiten, damit nicht pastorale Wege offiziell gutgeheißen werden, die der kirchlichen Lehre entgegenstehen.“ Was ist das für ein Tonfall? Kommt darin die „dienende Funktion“ der Kurie für die Weltkirche zum Ausdruck, die in den vergangenen Monaten selbst von Papst Franziskus immer wieder betont wurde?

Papst Franziskus im Gespräch mit Erzbischof Müller. Sprechen beide auch dieselbe Sprache? (ap)

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Martin und Franziskus

Ob Provinzposse, Kulturk(r)ampf oder geschickte PR – in Deutschland wird rechtzeitig zum Fest des heiligen Martin heftig darüber diskutiert, ob man es nichtchristlichen Kindern zumuten kann, mit ihren Laternen in einem Martinszug mitzumarschieren, der auf einen christlichen Heiligen zurück geht. Sollte man das Fest nicht lieber umbenennen in „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“? So der Vorschlag eines Politikers der Linken in NRW. Die Folge: Ein Schrei der Empörung, Distanzierung aus der eigenen Partei, Morddrohungen gegenüber dem Personal einer Kita in Hessen, die das Fest angeblich umbenannt hat und flammende Reden zugunsten der Tradition und des beliebten Heiligen.

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Der Papst und die Familie – Fortsetzung

Es wurde hier in den letzten Tagen ja schon eifrig über die Umfrage des Vatikans zur bevorstehenden Sondersynode zur Familie diskutiert. Eine Umfrage vor einer Synode ist nicht neu; und dennoch zeigt sich auch an dieser Stelle ein neuer Stil im Pontifikat von Papst Franziskus. Bisher war es vor den Synoden so, dass diese Umfragen meist auf Ebene der Bischöfe und Experten im Verborgenen abgelaufen sind. Jetzt gibt es im Begleitschreiben des Synodensekretärs, Erzbischof Lorenzo Baldisseri, die klare Aufforderung, das achtseitige Umfrage-Dokument an alle Dekanate und Pfarreien zu schicken. Und zwar: „sofort und so weit gestreut wie möglich“. Weil die Zeit dränge, solle der „kürzeste und praktikabelste institutionelle Weg“ gegangen werden. Ende Januar sollen bereits die Ergebnisse der Umfrage in Rom vorliegen, damit der Synodenrat diese Mitte Februar diskutieren und zum Arbeitspapier der Synode zusammentragen kann.

Papst Franziskus will Veränderungen, aber keine Schnellschüsse. Das braucht Zeit. (dpa)

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