Aus dem Papstflieger…

Benedikt XVI.: Pressekonferenz im Flugzeug

Benedikt XVI.: Pressekonferenz im Flugzeug

Gleich zum Auftakt seiner vierten Nahostreise hat Papst Benedikt XVI. einen starken politischen Akzent gesetzt. Wurde vor dem Abflug in Rom unter den mitreisenden Journalisten noch heftig diskutiert, ob es überhaupt politische Akzente geben wird – immerhin hatte Vatikansprecher Federico Lombardi bei einem Briefing vor wenigen Tagen den pastoralen Charakter der Reise unterstrichen – machte der Papst eine gute halbe Stunde nach dem Start dem Rätselraten ein Ende: Lobende Worte für den Arabischen Frühling und ein Stopp für Waffenimporte, um Gewalt und Krieg zu verhindern. Unklarheit herrschte im Papstflieger noch etwas über den kleinen Nebensatz, den Benedikt zum Waffenimport gesagt hatte. Aber schnell war klar, ja, er hatte Waffenexport als schwere Sünde bezeichnet. Klare Worte auch zum Fundamentalismus, der eine Verfälschung der Religion sei.

Benedikt XVI. hat wieder einmal die Auftakt-PK für politische Akzente genutzt. Das war auch bei früheren Reisen schon oft der Fall. Damit setzt er zum Start klare Signale; für den Rest seiner Reise kann er sich auf seine Aufgabe als Oberhirte konzentrieren und sich um Fragen des Glaubens kümmern. Das hat er bei vergangen Reisen so gemacht. Es wird spannend, wie es dieses Mal wird…

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.